top of page

Welcher Bindungstyp bist du? So beeinflusst er deine Beziehungen

Aktualisiert: 12. Apr.

Die Art und Weise, wie wir Beziehungen führen, wird oft durch tief verwurzelte Muster bestimmt, die in unserer Kindheit entstanden sind. Diese erlernten Bindungsmuster prägen unsere späteren Beziehungen. Laut der Bindungstheorie gibt es verschiedene Bindungstypen, die einen erheblichen Einfluss auf unser Verhalten in Partnerschaften haben: sicher, ängstlich, vermeidend und ängstlich-vermeidend. Indem wir unseren eigenen Bindungstyp verstehen, können wir lernen, gesündere und erfüllendere Beziehungen zu führen.

Dein Bindungstyp beeinflusst, wie du Nähe suchst, mit Konflikten umgehst und Liebe erlebst.

In diesem Beitrag schauen wir uns die vier wichtigsten Bindungstypen an und wie sie sich in Beziehungen auswirken. Welcher Typ bist du?


1. Der sichere Bindungstyp 🏡 - Vertrauen und Nähe in Balance

Merkmale:

✔ Fühlt sich wohl mit emotionaler Nähe, ohne sich zu verlieren

✔ Kann gleichzeitig seine / ihre Unabhängigkeit wahren

✔ Kann offen kommunizieren und Konflikte konstruktiv lösen

✔ Hat Vertrauen in sich selbst und den Partner

✔ Geht offen mit seinen / ihren Gefühlen um


In der Beziehung:

Dieser Typ kann stabile, zuverlässige und liebevolle Beziehungen führen, ohne schnell verunsichert zu sein. Er hat Vertrauen in sich selbst und den Partner und ist nicht übermässig von Ängsten oder Eifersucht geplagt. Er gibt Sicherheit und kann mit Distanz oder Konflikten gut umgehen. Ein solcher Partner ist ein echter Fels in der Brandung und kann durch schwierige Zeiten mit Zuversicht navigieren.


Tipp: 

Bist du oder dein Partner ein sicherer Bindungstyp? Dann könnt ihr gemeinsam auf einer stabilen Grundlage aufbauen, die euch in jeder Lebensphase unterstützt.


2. Der ängstliche Bindungstyp 💔 - Auf der Suche nach Bestätigung

Merkmale:

⚠ Hat oft Angst, nicht genug geliebt oder geschätzt zu werden

⚠ Sehnt sich nach emotionaler Nähe

⚠ Ist oft empfindlich, wenn er / sie sich abgelehnt fühlt

⚠ Sucht viel nach Bestätigung

⚠ Neigt zu Eifersucht

⚠ Hat die Tendenz, in Beziehungen zu klammern


In der Beziehung:

Für den ängstlichen Bindungstyp können Beziehungen eine emotionale Achterbahnfahrt sein. Ängstliche Bindungstypen sehnen sich nach starker emotionaler Verbindung, haben aber oft Angst, verlassen zu werden. Das kann zu Überforderung beim Partner führen. Die Angst vor Ablehnung kann oft zu Eifersucht und Unsicherheiten führen.


Tipp: 

Wenn du dich in diesem Bindungstyp wiedererkennst, ist es wichtig, an deinem Selbstwert zu arbeiten und Vertrauen aufzubauen. Indem du an deinen eigenen Ängsten und Unsicherheiten arbeitest, kannst du lernen, gesunde Beziehungen zu führen und dich selbst mehr zu schätzen. Meditation, Journaling und Therapie können beispielweise helfen.


3. Der vermeidende Bindungstyp 🏃‍♂️ - Distanz als Schutzmechanismus

Merkmale:

⚠ Hat Schwierigkeiten sich auf emotionale Nähe und Offenheit einzulassen

⚠ Betont seine / ihre Unabhängigkeit und distanziert sich oft

⚠ Fühlt sich schnell eingeengt in Beziehungen

⚠ Zieht sich zurück, wenn die Beziehung intensiver wird

⚠ Neigt dazu die Emotionen zu unterdrücken


In der Beziehung:

Der vermeidende Bindungstyp könnte als „emotional distanziert“ wahrgenommen werden. Er fühlt sich oft unwohl mit intensiver Nähe und flieht möglicherweise vor Konflikten oder tiefen Gesprächen. Nähe kann sich überwältigend anfühlen, weshalb er zum Schutz oft unbewusst auf Abstand geht. Menschen mit diesem Bindungstyp brauchen Zeit und Raum, um ihre Gefühle zu verarbeiten.


Tipp: 

Wenn du in einer Beziehung mit einem vermeidenden Bindungstyp bist, ist es wichtig, ihm Raum zu geben, ohne Druck aufzubauen. Geduld und ein langsamer, respektvoller Ansatz helfen, Vertrauen zu schaffen. Wenn du selbst ein vermeidender Bindungstyp bist, kann es hilfreich sein, aktiv an der Öffnung und dem Teilen deiner Gefühle zu arbeiten.


4. Der ängstlich-vermeidende Bindungstyp 🎭 - Der innere Konflikt

Merkmale:

⚠ Erlebt oft einen inneren Konflikt

⚠ Sehnt sich nach Liebe, aber hat gleichzeitig Angst vor emotionaler Verletzung

⚠ Misstraut oft dem Partner und sabotiert Beziehungen

⚠ Hat widersprüchliche Gefühle (mal Nähe, mal Distanz)

⚠ Zieht sich oft von Partner*in zurück, obwohl sie / er gleichzeitig Nähe sucht


In der Beziehung:

Dieser Bindungstyp kann Beziehungen schwer navigieren. Sie kämpfen oft mit intensiven Gefühlen der Unsicherheit und sind sowohl auf der Suche nach emotionaler Nähe als auch auf der Flucht vor möglichen Verletzungen. Dies führt häufig zu instabilen und wechselhaften Beziehungen, in denen sie sich zwischen Nähe und Distanz hin- und hergerissen fühlen.


Tipp: 

Wenn du dich in diesem Bindungstyp erkennst, kann es hilfreich sein, an deinen Ängsten und Wunden aus der Vergangenheit zu arbeiten. Therapie oder Coaching können dir helfen, diese inneren Konflikte zu lösen und eine stabilere, gesündere Beziehung zu führen.

________________________________________________________________________________________________


Dein Bindungstyp ist ein wichtiger Teil deiner Persönlichkeit und kann stark beeinflussen, wie du Beziehungen erlebst. Das Bewusstsein für deinen eigenen Bindungstyp hilft dir, sowohl deine eigenen Bedürfnisse besser zu verstehen als auch die deines Partners. Wenn du an deinem Bindungsverhalten arbeitest, kannst du tiefere, erfüllendere und stabilere Beziehungen aufbauen.


Wie du deinen Bindungstyp verändern kannst

Gute Nachricht: Bindungsmuster sind nicht in Stein gemeisselt! Auch wenn du dich in einem bestimmten Bindungstyp erkennst, kannst du daran arbeiten, deine Muster zu ändern. Hier sind einige Tipps, wie du das tun kannst:


Erkenne Muster und reflektiere deine Erfahrungen

Verstehe, wie deine frühen Beziehungen (insbesondere zu deinen Eltern oder anderen wichtigen Bezugspersonen) dein Bindungsverhalten beeinflusst haben.

Arbeite an deinem Selbstwert

Eine gesunde Beziehung zu dir selbst ist der Schlüssel zu einer gesunden Beziehung zu anderen. Lerne, dich selbst zu lieben und zu schätzen.

Kommuniziere offen

Ehrliche, respektvolle und offene Kommunikation ist der Grundstein jeder Beziehung. Wenn du dich unsicher fühlst, teile deine Ängste und Bedürfnisse mit deinem Partner. Tausche dich beispielsweise mit deiner Partner*in auch über eure Bindungsmuster aus.

Vertraue und gib Raum

Vertraue deinem Partner, aber erlaube dir auch, deine eigenen Ängste und Unsicherheiten zu überwinden. Gebt euch gegenseitig den Raum, in dem ihr wachsen könnt.


________________________________________________________________________________________________


Welcher Bindungstyp bist du?


Möchtest du deine Bindungsmuster noch besser verstehen und daran arbeiten? Wenn du merkst, dass alte Muster eure Beziehung beeinflussen oder du dir mehr Klarheit über dein eigenes Bindungsverhalten wünschst, begleite ich dich gern in einem geschützten Rahmen. In einem kostenlosen und unverbindlichen Erstgespräch finden wir gemeinsam heraus, wie ich dich oder euch unterstützen kann. Die Beratungen finden online via Zoom statt – flexibel und bequem von zuhause.


Herzliche Grüsse

Sabrina

 
 
 

Comments


bottom of page